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Landesregierung verstärkt Klimaschutzmaßnahmen in Landesliegenschaften

„Eine nachhaltige, ressourcenschonende und klimafreundliche Politik gehört schon seit langem zu Rheinland-Pfalz. Für die Erreichung nationaler und internationaler Klimaschutzziele spielen Gebäude eine besonders wichtige Rolle, denn sie haben einen wesentlichen Anteil am Gesamtenergiebedarf und an den Treibhausgasemissionen. Die Liegenschaften des Landes Rheinland-Pfalz nehmen hierbei eine Vorbildfunktion ein. Um das Ziel der klimaneutralen Landesverwaltung 2030 zu erreichen, hat der Ministerrat heute beschlossen, die Maßnahmen für den Klimaschutz bei Landesliegenschaften zu verstärken“, erklärten Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen und Umwelt- und Energieministerin Ulrike Höfken.

In der Bau- und Liegenschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz wurden rückblickend bereits vielfältige Maßnahmen umgesetzt, die unmittelbare klimaschützende Wirkung erzielt haben. In Folge dessen konnte laut Energiebericht 2019 des Landesbetriebs LBB der Energieverbrauch für den Gebäudebetrieb und die damit einhergehenden Treibhausgasemissionen der Landesliegenschaften deutlich reduziert werden (CO2 von 2002 bis 2017 um 22 %). „Darauf ruhen wir uns nicht aus, sondern setzen uns ambitionierte Ziele im Bereich der Landesliegenschaften. Dazu gehören insbesondere ein nachhaltiges Flächenmanagement, hohe nachhaltige Standards im staatlichen Hochbau, energieeffizientes Bauen und Sanieren sowie ein verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien“, sagte Finanz- und Bauministerin Ahnen.

„Wir wollen mit einer klimaneutralen Landesverwaltung in die Zukunft gehen. Die Klimawirksamkeit eines Gebäudes soll zukünftig über den Lebenszyklus betrachtet werden und somit die Gesamtheit der aufgewandten Energie für Errichtung, Betrieb inklusive Instandhaltung sowie Abbruch und Entsorgung – also auch die ‚graue Energie‘ für die Herstellung von Baustoffen minimiert werden“, sagte Umwelt- und Energieministerin Ulrike Höfken.

„Um die Nachhaltigkeit beim staatlichen Hochbau verstärkt vorbildlich wahrzunehmen, soll bei großen Neubaumaßnahmen des Landes mit dem Ziel des Gütesiegels ‚Gold‘ geplant werden“, sagte Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen. Bislang konnte entsprechend dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen des Bundes „BNB“ das Gütesiegel „Silber“ erreicht werden. Die Sanierung des Gebäudebestandes werde zudem weiter intensiviert. Für Maßnahmen für den Klimaschutz im Gebäudebestand stehen jährlich Mittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro zur Verfügung.

„Klimaschutz ist beim staatlichen Hochbau in Zukunft oberstes Gebot. Die Klimaneutralität soll für jede Neubau- und Sanierungsmaßnahme auf Machbarkeit untersucht und nach Möglichkeit umgesetzt werden. Für Neubauten soll mindestens der Passivhausstandard angestrebt werden“, ergänzte Ahnen. Soweit die Nutzung fossiler Brennstoffe nicht zu vermeiden ist, sollen die Kosten der CO2-Bepreisung im wirtschaftlichen Vergleich der Lösungsvarianten berücksichtigt werden. Ziel müsse auch die verstärkte Nutzung nachwachsender Rohstoffe sein. Hier spiele Holz eine besondere Rolle, aber auch die Verwendung von Recycling Baustoffen.

„Der zentrale Mechanismus unserer Wälder ist die Umwandlung von CO2 aus der Atmosphäre in Biomasse. Mit jedem Kubikmeter Holz wird ca. 1 Tonne CO2 gebunden. Somit leisten unsere Wälder einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz und liefern einen Baustoff, den wir unbedingt nutzen sollten“, führte Höfken aus. Die mögliche Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen soll für jede Bauaufgabe geprüft werden, ebenso die Anwendung von sortenreinen bzw. wiederverwendbaren oder recycelbaren Baustoffen oder Bauteilen.

Ein wichtiger Faktor zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen ist der Anteil der erneuerbaren Energien bei der energetischen Versorgung der Landesliegenschaften. Dieser wurde kontinuierlich erhöht. „Rheinland-Pfalz nimmt bezogen auf Leistung und Ertrag solar produzierten Stroms in Landesliegenschaften den zweiten Platz im Vergleich der Bundesländer ein. In Zukunft sollen sukzessive alle geeigneten Flächen der Landesliegenschaften für Fotovoltaik genutzt werden“, ergänzte Ahnen.

Weitere Handlungsfelder, um den Klimaschutz bei Landesliegenschaften zu verstärken, umfassen u.a. einen optimierten Gebäudebetrieb, die Erhöhung des Ökostromanteils, ein verstärktes Monitoring und Controlling des Energieverbrauchs.

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