„Wettbewerbe sind ein hervorragendes Instrument, Entwicklungen und Trends im Wohnungs- und Städtebau aufzuzeigen und für Qualität im Bauen zu werben“, hob Bauministerin Doris Ahnen hervor. „Wie wohnen wir? Welche Anforderungen haben wir an das Wohnen? Was macht Wohnen attraktiv? Wohnkultur steht in engem Zusammenhang mit Lebensqualität und einer gut gebauten Umwelt – mit baukultureller Qualität und regionaler Identität. Die Ansprüche an Wohnraum sind zudem vielschichtiger geworden“, so Ahnen weiter. Der Staatspreiswettbewerb leiste insgesamt einen wichtigen Beitrag zur Baukultur in Rheinland-Pfalz. Die prämierten Beispiele könnten Bauherrinnen und Bauherren, Planerinnen und Planern und Kommunen neue Impulse geben sowie Bürgerinnen und Bürger ermuntern, gemeinsam neue Projekte umzusetzen.
Von den Bewerberinnen und Bewerbern des Staatspreises 2018 wurden innovative Lösungen im Bereich des Bauens und Wohnens erwartet. Es sollten aktuelle Themen aufgegriffen werden, wie beispielsweise bezahlbarer Wohnraum, demografischer Wandel, sozialer Wohnungsbau, barrierefreies und inklusives oder auch lebenszyklusorientiertes und gemeinschaftliches Wohnen.
Die unterschiedlichen Ergebnisse des Wettbewerbes zeigen die große Bandbreite von qualitätsvollen und kreativen Lösungen.
„Immobilien sind extrem langlebige Investitionsgüter und Gestalt prägend für eine Kommune. Beim Wohnungsbau brauchen wir deshalb einen langen Atem: Heute werden Fehleinschätzungen und Versäumnisse seit den späten 1990er Jahren aufgearbeitet. Bundesweit fehlen rund 1,5 Millionen Wohnungen. Damit ist klar: Was so wichtig ist und so lange den Lebensraum vieler Menschen direkt und indirekt prägt, muss gut sein“, forderte Gerold Reker, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, und stellte fest: „Wie die Frage der Qualität dem Druck von Quantität und Rendite trotzen kann, zeigt der Staatspreis beispielhaft. Dem Land, den Kommunen und den Architekten gehen vorerst die Aufgaben in der oft unterschätzten Königsdisziplin des Bauens, dem Wohnungsbau, nicht aus.“
Aus einer Vielzahl von Einsendungen hat die Jury unter Mitwirkung von Finanzstaatssekretär Dr. Stephan Weinberg und unter dem Vorsitz von Frau Susanne Wartzeck, Architektin aus Dipperz, zwei Staatspreise, vier Anerkennungen und zwei Mal Engere Wahl verleihen können.
Staatspreise
Am Cavalier Holstein in Mainz
Planung: WB Wohnraum Mainz GmbH & Co. KG, Mainz
Bauherr: WB Wohnraum Mainz GmbH & Co. KG, Mainz
Wohnhaus mit Büro und Tiefgarage in Mainz
Planung: H. Gies Architekt GmbH, Mainz
Bauherr: Prof. Heribert Gies, Mainz
Anerkennungen
Ein neuer Typ im alten Ort in Niederweis
Planung: Rainer Roth Architekt BDA, Meckel
Bauherr: Dr. Nikolaus Dimmer, Langenzenn
Scheune Minden
Planung: Architekten Stein Hemmes Wirtz, Frankfurt am Main
Bauherr: Anne Kilian-Wirtz, Ralingen
Ein kleines Haus in Kaiserslautern-Hohenecken
Planung: Architekturstudio Scheder, Kassel
Bauherr: Robert Kasigkeit, Australien
Neue Eigentümer: Norbert und Verena Eigen, Erpel
Wohnhaus Hüttenmüllerstraße in Ludwigshafen
Planung: Architekten Stein Hemmes Wirtz, Frankfurt am Main
Bauherr: BASF Wohnen + Bauen GmbH, Ludwigshafen
Engere Wahl
Postareal „Am Spittel“: Neubau Wohn- und Geschäftshaus in Bitburg
Planung: WW+ GmbH, Trier
Bauherr: gbt Wohnungsbau und Treuhand AG, Trier
Wohnhaus Heuser in Hördt
Planung: mack-architekten, Dipl.-Ing. Reinhold Mack, Freier Architekt, Lingenfeld
Bauherr: Katja und Dino Heuser, Hördt
Insgesamt wurden Preise in Höhe von 25.000 € verliehen, die jeweils zur Hälfte an die Bauherren und Architekten vergeben werden.