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Startschuss für weiteren Umbau der Hauptpost zum Polizeipräsidium Trier

Der Umbau der ehemaligen Hauptpost für das Polizeipräsidium Trier geht in seine zweite und abschließende Phase. Mit der Enthüllung des Bauschilds gaben Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen und Innenminister Roger Lewentz das offizielle Startsignal für den Umbau der ehemaligen Pakethalle sowie des Werkstattgebäudes. Der mit rund 24 Mio. Euro veranschlagte zweite Bauabschnitt soll im Frühjahr 2019 fertig sein.

Trier – Ziel des Gesamtprojekts ist ein gemeinsamer Standort für den Großteil der Trierer Poli-zeidienststellen, die derzeit auf zahlreiche Gebäude im Stadtgebiet verteilt sind. In der umge-bauten Pakethalle wird künftig unter anderem die Polizeiinspektion untergebracht. Auch der Verbindungsbau zwischen der Pakethalle und dem bereits sanierten, von der Kriminaldirektion genutzten Hochhaus wird saniert und als öffentlich zugänglicher Haupteingangsbereich gestal-tet, der zu Fuß von der Kürenzer Straße aus erreichbar ist.

Anlässlich der Enthüllung des Bauschilds an der ehemaligen Pakethalle sagte Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen: „Die Zusammenführung zentraler Funktionen des Präsidiums an einem Standort schafft gute Voraussetzungen für die Zukunft der Trierer Polizei. Mit dem Umbau des ehemaligen Post-Komplexes investiert das Land insgesamt über 34 Mio. Euro in den 1. und 2. Bauabschnitt. Zusätzlich investiert das Land 5,4 Mio. Euro in den Erwerb des zurzeit gemiete-ten Hochhauses. Mit dem erfolgreich umgesetzten Konversionsprojekt gewährleistet die Landes-regierung damit künftig eine gute Unterbringung der Polizeikräfte.“

Die ehemalige Post-Pakethalle, ein 70 mal 27 Meter messender Bau mit zwei jeweils 4,90 Meter hohen Geschossen, wird am stärksten verändert. Für die von der Polizei benötigten Büro- und Funktionsflächen sind drei Geschosse erforderlich. Da das Dach der Pakethalle eine Aufsto-ckung nicht tragen kann, wird das Obergeschoss komplett zurückgebaut. An seiner Stelle ent-stehen zwei Geschosse mit normaler Raumhöhe aus Stahl und Stahlbeton-Elementen. In die neuen Geschosse werden ein Lüftungshof und zwei Lichthöfe integriert, damit Außenluft und Tageslicht bis in die Tiefe des Gebäudes dringen können. Im überhohen Erdgeschoss werden unter anderem die Kriminaltechnik mit Labor, der Gewahrsamsbereich sowie die Polizeiinspektion untergebracht. Insgesamt steht in dem Bau eine Nutzfläche von rund 6600 m² zur Verfügung. Nach seiner Fertigstellung bietet der Standort insgesamt rund 370 Arbeitsplätze für Polizeibedienstete.

Innenminister Roger Lewentz sagte: „Ein Polizeipräsidium muss zwei zentrale Anforderungen erfüllen. Es muss gute Arbeitsbedingungen für die Beamtinnen und Beamten geben und - das ist ebenso wichtig - es muss zentral gelegen sein. Die Polizei in Rheinland-Pfalz will bürgernah und präsent sein. Hier auf dem Areal der ehemaligen Hauptpost sind beide Anforderungen erfüllt. Nach der weiteren Sanierung werden Polizistinnen und Polizisten wie auch Besucherinnen und Besucher in zentraler Lage in zeitgemäßem und funktionalem Ambiente zusammenfinden.

Bei allen aktuellen Anforderungen und Gefahren, denen unsere Polizei sich stellen muss, sind gute Arbeitsbedingungen eine Erfolgsgrundlage. Mit dem neuen Standort werden genau diese Bedingungen geschaffen.“

Der teilweise zweigeschossige Verbindungsbau zwischen dem Hochtrakt und der ehemaligen Pakethalle wird bis auf die tragenden Bauteile zurückgebaut und ebenfalls umfassend saniert. Im Erdgeschoss bilden Haupteingang und Foyer, ein angrenzender Multifunktionsraum und die Kantine eine zentrale Erschließungszone, die barrierefrei zugänglich ist. Sie ist als offener Publikumsbereich konzipiert, in dem sich Besucher frei bewegen können. Im Obergeschoss befinden sich Büros und eine barrierefreie interne Verbindung zwischen Hochhaus und Pakethalle.

„Die Zusammenlegung der Polizeidienststellen in Trier im Wesentlichen an zwei Standorten ist ein langersehntes wichtiges Ziel“, sagte der Trierer Polizeipräsident Lothar Schömann. „Wir versprechen uns davon eine spürbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch die gemeinsame Unterbringung von Schutz- und Kriminalpolizei. Durch die zentrale Lage der Polizeiinspektion, der Polizeidirektion und der Kriminaldirektion am Hauptbahnhof wird eine bessere Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln für die Besucher und Mitarbeiter realisiert. Wir freuen uns auch auf einen für das Publikum geöffneten Bereich im Foyer mit angeschlossener Kantine. Das Konzept der Baumaßnahme wird die Bürgernähe der Polizei weiter fördern.“

Das ehemalige Werkstattgebäude wird mit vergleichsweise geringem Aufwand zur Garage mit Kfz-Untersuchungshalle umgestaltet. Für die Dienst- und Einsatzfahrzeuge der Polizei sind Ga-ragenplätze für 30 Pkw, sieben Motorräder und zwei Lkw sowie im Außenbereich 16 Stellplätze und 58 Carports vorgesehen. Für Bedienstete und Besucher werden für den gesamten Komplex 135 Stellplätze bereitgestellt.

Mit der Umwandlung der in den 1960er-Jahren erbauten Gewerbe-Liegenschaft in einen Behör-denkomplex erfährt der Bereich zwischen dem Hauptbahnhof und der Abtei St. Maximin auch städtebaulich eine Um- und Aufwertung. An der Pakethalle verschwinden die Rolltore, sie erhält eine sogenannte Lochfassade – also von Fenstern durchbrochene Außenwände. Die Fassade wird in Abstimmung mit der Stadt und dem Trierer Architektur- und Städtebaubeirat teils mit Klinkern verblendet, teils weiß verputzt. Das Ensemble erhält so ein zeitgemäßes Erschei-nungsbild mit gemeinsamen Gestaltungselementen.

Der Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB) Holger Basten lobte den konstruktiven Dialog mit der Polizei bei der Planung des Projekts. „Was wir jetzt bauen, soll den räumlichen Anforderungen an moderne Polizeiarbeit auf längere Sicht genügen.“ Basten verwies auf den hohen Anteil an rheinland-pfälzischen Auftragnehmern für die bislang vergebenen Aufträge. Beispielsweise gingen die Aufträge für den Abbruch, Roh-bau und Gerüstbau an Unternehmen aus Trier und der Region. „Das zeigt, dass das Land ein wichtiger Auftraggeber für die Bauwirtschaft ist und bleibt“, so Basten.

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